Geschichte von Kirchscheidungen
Kirchscheidungen wurde 786 erstmals im Hersfelder Zehntverzeichnis erwähnt. Kirchscheidungen (damals Scheidungen) gehörte zum Kloster Hersfeld und demzufolge dem Herzog Otto von Sachsen. Ab 1290 befand sich Kirchscheidungen in den Händen der Knutonen, einem kampflustigen Geschlecht von Raubrittern. Im Jahre 1424 wurde Eyler von Rockhausen Pfarrer in Kirch- scheidungen. Ein Teil von Kirchscheidungen ging an die Familie Rockhausen über, die mehrere Jahrhunderte lang Herr in Kirchscheidungen war. Nach 1540 befanden sich alle Teile Kirchscheidungens im Besitz verschiedener Angehöriger der Familie Rockhausen. Sie übten die Rechte eines Erb-, Lehn- und Gerichtsherren aus.
Am 28. April 1692 verkaufte Heinrich Friedrich von Rockhausen zwei Drittel des Besitzes an den Freiherrn Ludwig Gebhard von Hoym, Angehöriger eines alten anhaltinischen Adelsgeschlechts. Sein Sohn, Graf Ludwig Gebhard von Hoym, verkaufte sein ererbtes Gut an den Amtmann Konrad Werner Wedemeyer auf Gleina, und dieser übereignete Kirchscheidungen an den sardinischen Generalfeld-zugmeister Levi von der Schulenburg. Kirchscheidungen liegt im Nebra- Lauchaer Talabschnitt der Unstrut, ist ein Teil des Mittel- gebirgsvorlandes und wird als Unstrut- Saale- Plateauland bezeichnet. Die Besiedelung des Gebietes in der Jungsteinzeit wird durch Reste von Höckergräbern und Siedlungsresten (Äxte, Feuer- steingeräte, Scherben und Tier- knochen) nachweislich belegt. Einen Besuch lohnen besonders das Denkmal von Bernhardt Thiersch (dem Dichter des Preußenliedes), die Dorfkirche St. Johannes mit Inventar und die Grabsteine der Familie Rockhausen. Der Ort Kirchscheidungen liegt an der Weinstraße Saale-Unstrut.